1. I sitz an am Montag, s'is no ned lang her in da Wirtschaft bei a Schüssel Salat. I denk vor mi hi, laß Gedank'n spazier'n, bin ganz gierig, weil i Hunga hob. Scho mach i mein Mei auf, führ d'Gabe zum Mund, des Blatt'l kummt ma schleimig vor. Do sieh'g i's scho sitz'n, genüßlich stibitz'n, s'is a Schneck'n, sie is no ganz kloa.
I hob a Schneck'n g'seh'n, a so a Schneck'n wui hoilt a no a weng leb'n.
2. Entsetzt schmeiß i mei Gabe sofort aus da Hand, des Saladblatt'l foillt obi an Bod'n. Mei Puls geht ganz rasend, mei Herz schlogt ganz wuild, ganz flau werd's ma im Mog'n. Wenn i jetz' des Viech glatt obeg'schluckt hätt, ja, i derf ma's gar ned ausmoil'n. Gottseidank hob i's no rechtzeitig g'spannt; und nur langsam kon i mi beruhig'n.
I hob a Schneck'n ...
3. Noch a hoibat'n Stund dann, wia i nimma drodenk und wia i grod scho am Geh bin, do g'spür i a Kribbeln an meiner link'n Hand und do hör i a ganz a zarte Stimm: "I dank da, mei Freind, daß'd me ned g'fress'n host, ja, i wui hoild a no weng leb'n. Und desweg'n mecht i da wos in's Ohr sog'n, daat'st Du mi zu Dir aufeheb'n."
4. Mia graust's jetz gar nimma, des hätt i nia glaabt, i find jetz den Schneck echt saustark. I heb'n glei auffe, seine Fühla vibrier'n, horch zua, wos er zum sog'n hod: "Wenn i a bloß a kloana Schneck bin, so hod mei Leb'n doch a an Sinn, wennst Du mi amoi genaua o'schaug'st, dann merkst erst, wia schee daß i bin."
Text und Musik: Manfred Zick © Bogner-Records Übersetzung ins Hochdeutsche Es muaß ein Sonntag Es muaß ein Sonntag g'wes'n sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiß, wia Deitschland neu geboren is. VW, es schlingt sein Förderband nun durch's vereinte Vaterland. Der teutsche Rhein is himmegrau, und d'Elbe stinkt ois wia a Sau. Es muaß ein Sonntag g'wes'n sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiß, wia's Vierte Reich entstanden is. Schwarzbraun ist die Haselnuß, die Zeit ist reif zum alten Gruß. Man hat geglaubt: des gibt's nie mehr. Deutschland - wir sind wieder wer. Boid werd's koan Sonntag nimma geb'n, koan Sonntag und koa friedlich's Leb'n. es werd koa Glückstog g'wiß ned sei, drum is's jetz Zeit, s'hoaßt wachsam sei. D'Asylant'n san an allem schuid, und echte Deutsche schlog'n scho wieda drauf mit G'woild, und wieder greifan's de Wehrlosen an, und anständige Deitsche stengan nebendran. Ganz jung bist Du, stehst voi im Saft, woaßt ned wohi mit Deina Kraft, d'Kanak'n kriag'n dei Wuad zum g'spiar'n, und wieda hoaßt's: "Auslända raus und krepier'n!". Bald werd's koan Sonntag nimma geb'n, koild und lieblos is dann unser Leb'n. selbst unsa Kanzler werd uns fehl'n: wenn wieder a starker Mann marschieret ein. In Bonn hab's g'log'n und uns betrog'n, sich selbst bedient, Steuern hinterzog'n. Jetz kumma mir, dene werd'n ma's zoag'n, Zucht und Ordnung, Deutschland vorn. Es muaß kein Sonntag g'wes'n sein, kein Tag voll hellem Sonnenschein, es war kein Glückstag ganz gewiß, wia Deitschland wieda groß word'n is. Wenn de andan a vui Mist g'macht hab'n, der neue Mist is wieder braun. Lernt's ihr denn nix, is's eich ned klar, boild werd's so wie es damal's war. Dann werd's koan Sonntag nie mehr geb'n, koan Tag so frei, koa buntes Leb'n, dann is's ganz ruhig im deutschen Land, und ihr habt's wiederamoi nix g'spannt. Text: Manfred Zick (Neutext) Musik: Manfred Zick nach einer Volksweise © Ziro-Verlag Der Hasenmord 1. I sitz grod bei da Brotzeit, do hör i a Gejaul, i geh zu da Tür, mei Hund tragt wos im Maul. Im Liacht sieh'g i's genauer, wos bringt denn der daher? Den Has'n vo mein Nachbar'n - maustot - so a Malheur. Der wenn des merkt, daß mei Hund da Mörder is, dann bringt er'n sofort um, des woaß i jetz scho g'wiß. 2. In meiner groß'n Not, do pack i den tot'n Hos'n und geh mit eahm in's Bad naus und dua'n erst moi bad'n. Des Bluat werd weggag'wasch'n, des Fell glatt gefönt. de valetzt'n, off'na Stellen, de werd'n braun getönt. Des G'sicht werd wieda zamg'flickt, der ganze Has herg'richt, jetz schaut er wia frisch g'storm aus, so friedlich is sei G'sicht. 3. Bis Mitternacht do wart i, ganz dunkel muaß erst sei, beim Nachbar'n is koa Liacht mehr, i schleich mi lautlos nei. Ganz staad mach i den Stoi auf, den Hos'n einig'hockt, vor Angst mach i in d'Hos'n, i wer beinah varuckt. De Dia zua, außeg'schlicha, koa Mensch hod mi entdeckt, Ganz blaß geh i ins Bett, mei Waldi is jetz g'rett'. 4. Am nächst'n Doog, ganz früah no, mei Nachbar leit mi raus, mir fahrt da Schreck in d'Glieda, ganz langsam geh i naus. I frog'n staad: "Wos is denn - in olla Herrgottsfriah?" Sei G'sicht is fahl und kaasweiß und i g'spia, wia i fria. Dann sogta: "I begreif ned, vorgestern erst eigrob'n, und heit sitzt er im Stoi, mei Hos is zwoamoi g'storm!" Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche Bayernland, ich bleib' dir treu oder Warum ich Bayern trotz allem immer noch liebe (ein sehr persönliches Lied) 1. Du frogst, warum i des Bayernland immer no mog, seine Seen, seine Berg, sein Reg'n, d'Septemberdoog, sei Sprach und sei G'schichte, de echt Musi - den Mensch'nschloog, weil i de paar aufrichtig'n Leit mit Mut und Rückgrad mog. 2. Beim Rundfunk sitz'n manchmoi so a zwoa oder sogar drei, de was sog'n, so is g'wen und des muaß in d'Sendung nei. D'Sendung werd zwar oft obg'setzt, aber de, de bleib'n se treu, siehgst, für eich sing i des Liad'l, Bayern 3, liberal und frei. 3. Und manche Künstla und Poet'n, de kam oana im Land kennt, spuin für 20, 30, 40 Leit, weil's koa Rundfunksenda send't. san rotzfrech, gengan aufrecht, dabei is zwar nix vadient. Ja, manchmoi glaabi, Bayernvoilk, soichane Leid host ned vadient. 4. Wer kennt den Oskar-Maria Graf, kam oa Straß habn's noch eahm g'nennt, an Kommunist'n habn's'n g'hoaß'n, seine Büacha habn's vabrennt. Auf Amerika hod er müaß'n, schwaar hod er sich getrennt, siehgst, weg'n so am Mo, do is ma Bayern a no ned ganz fremd. 5. Sophie und Hans, die Weiße Rose, geistig wart Ihr frei, habt's ned zuag'schaut, habt's Eich traut, dafür wart's dann vogelfrei, D'Terrorist'n war'n beim Staat - wia oiwei ganz vorn dabei, nur für Di, Sophie und all die andern bleib ich diesem Land noch treu. Text: Manfred Zick Musik: nach einer Melodie aus Irland Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Ballade vom Matthias Kneißl 1. I bin vo Weikatshof'n, des sog i ungeniert, mei Vatta war a Müller, der Pascolini-Wirt, mei Muatta war a Zweigal vom Pascolini-Kern, sie mog bis heid no imma de junga Bursch'n gern. 2. Bei uns do in da Schachamühl, do is des Leb'n so fein, bis schließlich eines Tag's d'Schandarm kehr'n bei uns ein. Mei Muatta, de habn's eig'sperrt, mia Buama san davo, an Vattan habn's daschoss'n, den ehrenbraven Mo. 3. Jetz san de Kinda ganz alloa, wia weh duat do da Hunga, sie san jetz auf sich selba g'stellt, zum Stehl'n werd'ns dadurch zwunga. Und wia's d'Schandarm dann hoil'n woill'n, is g'floss'n glei vui Bluat. Ja san's a fast no Kinda g'wen, aber droffa habn's scho guat. 4. Jetz lest ma's aus da Zeitung raus, d'Schachamühla san vahaft, Ma hod uns glei recht spöttisch auf Dachau eineg'schafft. Des Urteil, des hod g'hoaß'n, es war ja gar ned fein, hod g'hoaß'n: 6 Jahr Zuchthaus - in's Kloster Kaisersheim. 5. Vom Zuchthaus bin i wieder entlass'n word'n, war wieda a fescha Bua, i hob bloß wieda arbat'n woill'n, aber d'Leit lass'n mia koa Ruah, Mei Moasta, der werd zwunga, muaß mia mei Zeignis geb'n. Jetz muaß i wieda ausse, ins Vagabund'nleb'n. 6. Net weid vo Altomünsta, s'war Nocht und scho stockfinsta, mia hockan grod beim Schmauß, do kemma zwoa Schande ins Haus. Da Fleck'lbauer hetzt und schreit, da Hias legt sein Stutz'n o, bis d'Schande ummanandaschaug'n, kracht's und de 2 lieg'n do. 7. Es war am 4. März, in aller Herrgott'sfruah, do ging's in Geisenhofen gar sakramentisch zua. 160 Soldat'n san aufmarschiert, 2 Kommisär, ein Arzt. Do hod se da Kneiß'l Hias'l hinta de Ohr'n a bissal kratzt. 8. Zum Invalid'n hab'ns'n g'schoss'n, des is ja wohlbekannt. Und daß's an Hias'l g'fanga hab'n, des woaß des ganze Land. Auf da Bahre hab'ns'n transportiert, a 6 an 8 Schandarm, des gibt ja in da Münchna Stodt an fürchterlichen Alarm. 9. Im Februar anno 2, um sieme in da Fruah is's soweit, do muaß da Kneiß'l sterb'n, d'Guillotine steht bereit, da Fleck'lbaua, der falsche Kerl, macht no G'schäfta mit sein Tod. Sei Muatta schreit, ihr Mörder, vor'm Grob, in ihra größt'n Not. 10. Ob da Hias in Himme kemma is, des kon g'wiß neamand´s sog'n. Oder ob er gar in da Höll drunt is, des müaßat ma erst dafrog'n. Ma büaßt, wos ma vabrocha hod, oamoi werd'n ma olle g'richt. Wenn's g'recht dann geht, san ma olle gleich und Sünda vorm jüngsten Gericht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Tief in Bayern 1. Geschichte und Staat Die Urbayern sind Nachkommen von Arbeitssklaven, Bauchtänzerinnen, Kantinenwirten, Huren und Haarauszupfern aus den sudanesischen und syrischen Fremdenlegionen; deshalb die gekräuselten Haare der Männer und der dunkle Teint der Frauen. Der männliche Bayer zeichnet sich durch eine volle, runde Gesichtsbildung aus, den sog. "gschwoischädl". Man beobachtet sehr häufig aufge- dunsene Wänste, kurze Stumpffüße und schmale Schultern, worauf ein dicker, runder, roter Kopf auf einem sehr kurzen Hals sitzt. Der sog. Kopfindex (= Breite in Prozent der Länge) kann beim Bayern bis zu 120 Prozent erreichen. Ein gewisser Leibesumfang und auseinanderstehende Schneidezähne sind meist Voraussetzungen für den Aufstieg in der Stammeshierarchie. Das Gemeinwesen verfügt über eine Verwaltungsbehörde mit eigenem Sender, dem BR. Das dort beschäftigte Personal - Lehensmänner und freie Gefolgschaftskrieger - ist dafür bekannt, nicht jeder roten "trebernloas" das Mikrofon zu überlassen. In kritischen Wahlbezirken werden die Bleistifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, daß nur der zuoberst stehende Wahlvorschlag angekreuzt werden kann. Am Eingang zum bayrischen SENAT steht die Aufschrift: "Mei RUAH". Daß dies auch so gemeint ist, kann man daran erkennen, daß der bayrische Senat bisher noch kein einziges Mal irgend einem Gesetz widersprochen hat. 2. Sprache Der Altbayer jodelt manchmal fast, wenn er spricht: "Do daata da a stinga." "Mogarabiranodakare." Sehr kompliziert sind für den Fremden oft Ortsangaben: Nach München geht's "auffi", nach Passau "obi", nach Altötting "eini". Amerika liegt "drent", auf New York fährt man "ummi"und Kalifornien liegt "hint". Die bayrische mehrstufige Verneinung ist für Fremde oft absolut unverständlich: "Bei uns hod no nia koana koan Durscht ned leid'n müss'n" 3. Tierisches Ein sehr gepaltenes Verhältnis hat der Bayer zu den Mücken: "Die Entstehung des Schuhplattlers läßt sich eindeutig als ritualisierte Abwehr von Stechmücken erklären." Fliegen läßt man leben, denn "wenn ma oane daschlägt, na kumman drei zur Beerdigung". Diese Aussage hat man auch schon im Zusammenhang mit Norddeutschen gehört. 4. Liebe und Ehe Bei der Frau-Mann-Beziehung ergeben sich in Bayern Parallelen zum Hinduismus: die Frau muß sich unterwerfen. Die Bayerin gilt als weniger intelligent, aber beredter als der Mann. "Wenn Frauen sich einander seh'n, dann bleiben sie oft lange steh'n." Manche Frauen sind so mitteilsam, daß sie im Umkreis von 20 Häusern mühelos eine Zeitung zu ersetzen vermögen. Frauen haben keinen Bart, weil sie für die Dauer einer Rasur nicht schweigen können. Doch der Bayer liebt seine Frau sehr. Zitat: "Sie schlug ihre schwarzen Augen auf eine Art in die Höhe, wie nur katholische Augen aufgeschlagen werden können." Empfängnisverhütende Maßnahmen wurden und werden eher amateurhaft verfolgt: "Des is aber a kloans Kind." "Ja mei, eigentlich hätts gar koans werd'n soin!" 5. Eß- und Trinkkultur In Bierzelten und auf Volksfesten sind Vegetarier stark unterrepräsentiert. Im Casino des Maximi- lianeums sind gebackene Hirnschnitten der Renner, ohne daß sich langfristig eine Wirkung hätte beobachten lassen. Die Landbevölkerung hält sich für hygienischer, weil sie Stoffwechselprodukte, z.B. den "Rotz" wegschmeißt, den sich das Stadtvolk in die Tasche schiebt. Schon im 8. Jhd. nahm der Hopfenbau bei Freising seinen Anfang. Die Bevölkerung sieht im Bier ihr Nationalheiligtum. Bisweilen zerschlagen die Trinker ihre Tempelgefäße in religiöser Ekstase auf den Häuptern der Mitgläubigen. Der Bayer spricht nicht viel beim Trinken, am liebsten darüber, daß er großen Durst hatte, hat oder noch entwickeln werde. Ohne Sinn und Verstand zu trinken ist nicht nach des Bayern Geschmack. Bei Trauerfällen gibt er dunklem Bier den Vorzug: "Sepp, dei Vater is g'schtorm". "Dann gibst ma a Dunkels." Der Wissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, daß der Bayer genetisch mit einer ausnehmend trockenen Leber ausgerüstet ist, die regelmäßig befeuchtet werden muß und sichin der Regel für Organspenden nicht eignet. Nach Angaben des statistischen Landesamtes sterben in Bayern mehr Einwohner bei Verkehrsunfällen (2,4/100) als an Leberzirrhose (2,3/100), wobei man fairerweise einräumen muß, daß eine unbekannte Zahl von Trinkern durch einen frühen Unfall vor einer Lebererkrankung bewahrt blieben. 6. Musik, Theater Sehr wichtig ist dem Bayern die Kehlkopfkolaratur. Sie hat ihren Ursprung im sog."Oimschroa" auf den Bergen. Auch dieser "Oimschroa" ist mittlerweile nur noch in geschlossenen Räumen oder unter Zeltdächern für Fremde, die das "ECHTE" lieben, zu hören. Ein Tiefpunkt bayrischen Musikschaffens war mit Richard Wagner erreicht. Die sinnverwirrende wagnersche Musik hat nicht nur den Märchenkönig in den Wahnsinngetrieben. Es gibt Musikso- ziologen, die die These vertreten, daß weniger Irre nach Bayreuth pilgerten als von dort zurückkamen. Als noch vor dem ersten Weltkrieg sog. Wagner-Evenings in München stattfanden, mußte die Nervenheilanstalt Haar weiter ausgebaut werden. In den bayrischen Theatern herrscht möglichst direkter Kontakt zwischen Bühne und Publikum. Wie anders wäre es zu erklären, daß eine Theatersängerin zur Loge einer ununterbrochen quatschenden Fürstin hinaufrief: "G'foillt's da, oide Sau?" aus R.W.B. McCormack: Tief in Bayern, mit freundlicher Genehmigung © Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main s´Baradeis 1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis. 2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht. 3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n. 4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix. 5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand. 6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert. 7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
Es muaß ein Sonntag g'wes'n sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiß, wia Deitschland neu geboren is.
VW, es schlingt sein Förderband nun durch's vereinte Vaterland. Der teutsche Rhein is himmegrau, und d'Elbe stinkt ois wia a Sau.
Es muaß ein Sonntag g'wes'n sein, ein Tag voll hellem Sonnenschein. Es war ein Glückstag ganz gewiß, wia's Vierte Reich entstanden is.
Schwarzbraun ist die Haselnuß, die Zeit ist reif zum alten Gruß. Man hat geglaubt: des gibt's nie mehr. Deutschland - wir sind wieder wer.
Boid werd's koan Sonntag nimma geb'n, koan Sonntag und koa friedlich's Leb'n. es werd koa Glückstog g'wiß ned sei, drum is's jetz Zeit, s'hoaßt wachsam sei.
D'Asylant'n san an allem schuid, und echte Deutsche schlog'n scho wieda drauf mit G'woild, und wieder greifan's de Wehrlosen an, und anständige Deitsche stengan nebendran.
Ganz jung bist Du, stehst voi im Saft, woaßt ned wohi mit Deina Kraft, d'Kanak'n kriag'n dei Wuad zum g'spiar'n, und wieda hoaßt's: "Auslända raus und krepier'n!".
Bald werd's koan Sonntag nimma geb'n, koild und lieblos is dann unser Leb'n. selbst unsa Kanzler werd uns fehl'n: wenn wieder a starker Mann marschieret ein.
In Bonn hab's g'log'n und uns betrog'n, sich selbst bedient, Steuern hinterzog'n. Jetz kumma mir, dene werd'n ma's zoag'n, Zucht und Ordnung, Deutschland vorn.
Es muaß kein Sonntag g'wes'n sein, kein Tag voll hellem Sonnenschein, es war kein Glückstag ganz gewiß, wia Deitschland wieda groß word'n is.
Wenn de andan a vui Mist g'macht hab'n, der neue Mist is wieder braun. Lernt's ihr denn nix, is's eich ned klar, boild werd's so wie es damal's war.
Dann werd's koan Sonntag nie mehr geb'n, koan Tag so frei, koa buntes Leb'n, dann is's ganz ruhig im deutschen Land, und ihr habt's wiederamoi nix g'spannt.
Text: Manfred Zick (Neutext) Musik: Manfred Zick nach einer Volksweise © Ziro-Verlag Der Hasenmord 1. I sitz grod bei da Brotzeit, do hör i a Gejaul, i geh zu da Tür, mei Hund tragt wos im Maul. Im Liacht sieh'g i's genauer, wos bringt denn der daher? Den Has'n vo mein Nachbar'n - maustot - so a Malheur. Der wenn des merkt, daß mei Hund da Mörder is, dann bringt er'n sofort um, des woaß i jetz scho g'wiß. 2. In meiner groß'n Not, do pack i den tot'n Hos'n und geh mit eahm in's Bad naus und dua'n erst moi bad'n. Des Bluat werd weggag'wasch'n, des Fell glatt gefönt. de valetzt'n, off'na Stellen, de werd'n braun getönt. Des G'sicht werd wieda zamg'flickt, der ganze Has herg'richt, jetz schaut er wia frisch g'storm aus, so friedlich is sei G'sicht. 3. Bis Mitternacht do wart i, ganz dunkel muaß erst sei, beim Nachbar'n is koa Liacht mehr, i schleich mi lautlos nei. Ganz staad mach i den Stoi auf, den Hos'n einig'hockt, vor Angst mach i in d'Hos'n, i wer beinah varuckt. De Dia zua, außeg'schlicha, koa Mensch hod mi entdeckt, Ganz blaß geh i ins Bett, mei Waldi is jetz g'rett'. 4. Am nächst'n Doog, ganz früah no, mei Nachbar leit mi raus, mir fahrt da Schreck in d'Glieda, ganz langsam geh i naus. I frog'n staad: "Wos is denn - in olla Herrgottsfriah?" Sei G'sicht is fahl und kaasweiß und i g'spia, wia i fria. Dann sogta: "I begreif ned, vorgestern erst eigrob'n, und heit sitzt er im Stoi, mei Hos is zwoamoi g'storm!" Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche Bayernland, ich bleib' dir treu oder Warum ich Bayern trotz allem immer noch liebe (ein sehr persönliches Lied) 1. Du frogst, warum i des Bayernland immer no mog, seine Seen, seine Berg, sein Reg'n, d'Septemberdoog, sei Sprach und sei G'schichte, de echt Musi - den Mensch'nschloog, weil i de paar aufrichtig'n Leit mit Mut und Rückgrad mog. 2. Beim Rundfunk sitz'n manchmoi so a zwoa oder sogar drei, de was sog'n, so is g'wen und des muaß in d'Sendung nei. D'Sendung werd zwar oft obg'setzt, aber de, de bleib'n se treu, siehgst, für eich sing i des Liad'l, Bayern 3, liberal und frei. 3. Und manche Künstla und Poet'n, de kam oana im Land kennt, spuin für 20, 30, 40 Leit, weil's koa Rundfunksenda send't. san rotzfrech, gengan aufrecht, dabei is zwar nix vadient. Ja, manchmoi glaabi, Bayernvoilk, soichane Leid host ned vadient. 4. Wer kennt den Oskar-Maria Graf, kam oa Straß habn's noch eahm g'nennt, an Kommunist'n habn's'n g'hoaß'n, seine Büacha habn's vabrennt. Auf Amerika hod er müaß'n, schwaar hod er sich getrennt, siehgst, weg'n so am Mo, do is ma Bayern a no ned ganz fremd. 5. Sophie und Hans, die Weiße Rose, geistig wart Ihr frei, habt's ned zuag'schaut, habt's Eich traut, dafür wart's dann vogelfrei, D'Terrorist'n war'n beim Staat - wia oiwei ganz vorn dabei, nur für Di, Sophie und all die andern bleib ich diesem Land noch treu. Text: Manfred Zick Musik: nach einer Melodie aus Irland Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Ballade vom Matthias Kneißl 1. I bin vo Weikatshof'n, des sog i ungeniert, mei Vatta war a Müller, der Pascolini-Wirt, mei Muatta war a Zweigal vom Pascolini-Kern, sie mog bis heid no imma de junga Bursch'n gern. 2. Bei uns do in da Schachamühl, do is des Leb'n so fein, bis schließlich eines Tag's d'Schandarm kehr'n bei uns ein. Mei Muatta, de habn's eig'sperrt, mia Buama san davo, an Vattan habn's daschoss'n, den ehrenbraven Mo. 3. Jetz san de Kinda ganz alloa, wia weh duat do da Hunga, sie san jetz auf sich selba g'stellt, zum Stehl'n werd'ns dadurch zwunga. Und wia's d'Schandarm dann hoil'n woill'n, is g'floss'n glei vui Bluat. Ja san's a fast no Kinda g'wen, aber droffa habn's scho guat. 4. Jetz lest ma's aus da Zeitung raus, d'Schachamühla san vahaft, Ma hod uns glei recht spöttisch auf Dachau eineg'schafft. Des Urteil, des hod g'hoaß'n, es war ja gar ned fein, hod g'hoaß'n: 6 Jahr Zuchthaus - in's Kloster Kaisersheim. 5. Vom Zuchthaus bin i wieder entlass'n word'n, war wieda a fescha Bua, i hob bloß wieda arbat'n woill'n, aber d'Leit lass'n mia koa Ruah, Mei Moasta, der werd zwunga, muaß mia mei Zeignis geb'n. Jetz muaß i wieda ausse, ins Vagabund'nleb'n. 6. Net weid vo Altomünsta, s'war Nocht und scho stockfinsta, mia hockan grod beim Schmauß, do kemma zwoa Schande ins Haus. Da Fleck'lbauer hetzt und schreit, da Hias legt sein Stutz'n o, bis d'Schande ummanandaschaug'n, kracht's und de 2 lieg'n do. 7. Es war am 4. März, in aller Herrgott'sfruah, do ging's in Geisenhofen gar sakramentisch zua. 160 Soldat'n san aufmarschiert, 2 Kommisär, ein Arzt. Do hod se da Kneiß'l Hias'l hinta de Ohr'n a bissal kratzt. 8. Zum Invalid'n hab'ns'n g'schoss'n, des is ja wohlbekannt. Und daß's an Hias'l g'fanga hab'n, des woaß des ganze Land. Auf da Bahre hab'ns'n transportiert, a 6 an 8 Schandarm, des gibt ja in da Münchna Stodt an fürchterlichen Alarm. 9. Im Februar anno 2, um sieme in da Fruah is's soweit, do muaß da Kneiß'l sterb'n, d'Guillotine steht bereit, da Fleck'lbaua, der falsche Kerl, macht no G'schäfta mit sein Tod. Sei Muatta schreit, ihr Mörder, vor'm Grob, in ihra größt'n Not. 10. Ob da Hias in Himme kemma is, des kon g'wiß neamand´s sog'n. Oder ob er gar in da Höll drunt is, des müaßat ma erst dafrog'n. Ma büaßt, wos ma vabrocha hod, oamoi werd'n ma olle g'richt. Wenn's g'recht dann geht, san ma olle gleich und Sünda vorm jüngsten Gericht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Tief in Bayern 1. Geschichte und Staat Die Urbayern sind Nachkommen von Arbeitssklaven, Bauchtänzerinnen, Kantinenwirten, Huren und Haarauszupfern aus den sudanesischen und syrischen Fremdenlegionen; deshalb die gekräuselten Haare der Männer und der dunkle Teint der Frauen. Der männliche Bayer zeichnet sich durch eine volle, runde Gesichtsbildung aus, den sog. "gschwoischädl". Man beobachtet sehr häufig aufge- dunsene Wänste, kurze Stumpffüße und schmale Schultern, worauf ein dicker, runder, roter Kopf auf einem sehr kurzen Hals sitzt. Der sog. Kopfindex (= Breite in Prozent der Länge) kann beim Bayern bis zu 120 Prozent erreichen. Ein gewisser Leibesumfang und auseinanderstehende Schneidezähne sind meist Voraussetzungen für den Aufstieg in der Stammeshierarchie. Das Gemeinwesen verfügt über eine Verwaltungsbehörde mit eigenem Sender, dem BR. Das dort beschäftigte Personal - Lehensmänner und freie Gefolgschaftskrieger - ist dafür bekannt, nicht jeder roten "trebernloas" das Mikrofon zu überlassen. In kritischen Wahlbezirken werden die Bleistifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, daß nur der zuoberst stehende Wahlvorschlag angekreuzt werden kann. Am Eingang zum bayrischen SENAT steht die Aufschrift: "Mei RUAH". Daß dies auch so gemeint ist, kann man daran erkennen, daß der bayrische Senat bisher noch kein einziges Mal irgend einem Gesetz widersprochen hat. 2. Sprache Der Altbayer jodelt manchmal fast, wenn er spricht: "Do daata da a stinga." "Mogarabiranodakare." Sehr kompliziert sind für den Fremden oft Ortsangaben: Nach München geht's "auffi", nach Passau "obi", nach Altötting "eini". Amerika liegt "drent", auf New York fährt man "ummi"und Kalifornien liegt "hint". Die bayrische mehrstufige Verneinung ist für Fremde oft absolut unverständlich: "Bei uns hod no nia koana koan Durscht ned leid'n müss'n" 3. Tierisches Ein sehr gepaltenes Verhältnis hat der Bayer zu den Mücken: "Die Entstehung des Schuhplattlers läßt sich eindeutig als ritualisierte Abwehr von Stechmücken erklären." Fliegen läßt man leben, denn "wenn ma oane daschlägt, na kumman drei zur Beerdigung". Diese Aussage hat man auch schon im Zusammenhang mit Norddeutschen gehört. 4. Liebe und Ehe Bei der Frau-Mann-Beziehung ergeben sich in Bayern Parallelen zum Hinduismus: die Frau muß sich unterwerfen. Die Bayerin gilt als weniger intelligent, aber beredter als der Mann. "Wenn Frauen sich einander seh'n, dann bleiben sie oft lange steh'n." Manche Frauen sind so mitteilsam, daß sie im Umkreis von 20 Häusern mühelos eine Zeitung zu ersetzen vermögen. Frauen haben keinen Bart, weil sie für die Dauer einer Rasur nicht schweigen können. Doch der Bayer liebt seine Frau sehr. Zitat: "Sie schlug ihre schwarzen Augen auf eine Art in die Höhe, wie nur katholische Augen aufgeschlagen werden können." Empfängnisverhütende Maßnahmen wurden und werden eher amateurhaft verfolgt: "Des is aber a kloans Kind." "Ja mei, eigentlich hätts gar koans werd'n soin!" 5. Eß- und Trinkkultur In Bierzelten und auf Volksfesten sind Vegetarier stark unterrepräsentiert. Im Casino des Maximi- lianeums sind gebackene Hirnschnitten der Renner, ohne daß sich langfristig eine Wirkung hätte beobachten lassen. Die Landbevölkerung hält sich für hygienischer, weil sie Stoffwechselprodukte, z.B. den "Rotz" wegschmeißt, den sich das Stadtvolk in die Tasche schiebt. Schon im 8. Jhd. nahm der Hopfenbau bei Freising seinen Anfang. Die Bevölkerung sieht im Bier ihr Nationalheiligtum. Bisweilen zerschlagen die Trinker ihre Tempelgefäße in religiöser Ekstase auf den Häuptern der Mitgläubigen. Der Bayer spricht nicht viel beim Trinken, am liebsten darüber, daß er großen Durst hatte, hat oder noch entwickeln werde. Ohne Sinn und Verstand zu trinken ist nicht nach des Bayern Geschmack. Bei Trauerfällen gibt er dunklem Bier den Vorzug: "Sepp, dei Vater is g'schtorm". "Dann gibst ma a Dunkels." Der Wissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, daß der Bayer genetisch mit einer ausnehmend trockenen Leber ausgerüstet ist, die regelmäßig befeuchtet werden muß und sichin der Regel für Organspenden nicht eignet. Nach Angaben des statistischen Landesamtes sterben in Bayern mehr Einwohner bei Verkehrsunfällen (2,4/100) als an Leberzirrhose (2,3/100), wobei man fairerweise einräumen muß, daß eine unbekannte Zahl von Trinkern durch einen frühen Unfall vor einer Lebererkrankung bewahrt blieben. 6. Musik, Theater Sehr wichtig ist dem Bayern die Kehlkopfkolaratur. Sie hat ihren Ursprung im sog."Oimschroa" auf den Bergen. Auch dieser "Oimschroa" ist mittlerweile nur noch in geschlossenen Räumen oder unter Zeltdächern für Fremde, die das "ECHTE" lieben, zu hören. Ein Tiefpunkt bayrischen Musikschaffens war mit Richard Wagner erreicht. Die sinnverwirrende wagnersche Musik hat nicht nur den Märchenkönig in den Wahnsinngetrieben. Es gibt Musikso- ziologen, die die These vertreten, daß weniger Irre nach Bayreuth pilgerten als von dort zurückkamen. Als noch vor dem ersten Weltkrieg sog. Wagner-Evenings in München stattfanden, mußte die Nervenheilanstalt Haar weiter ausgebaut werden. In den bayrischen Theatern herrscht möglichst direkter Kontakt zwischen Bühne und Publikum. Wie anders wäre es zu erklären, daß eine Theatersängerin zur Loge einer ununterbrochen quatschenden Fürstin hinaufrief: "G'foillt's da, oide Sau?" aus R.W.B. McCormack: Tief in Bayern, mit freundlicher Genehmigung © Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main s´Baradeis 1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis. 2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht. 3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n. 4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix. 5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand. 6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert. 7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. I sitz grod bei da Brotzeit, do hör i a Gejaul, i geh zu da Tür, mei Hund tragt wos im Maul.
Im Liacht sieh'g i's genauer, wos bringt denn der daher? Den Has'n vo mein Nachbar'n - maustot - so a Malheur.
Der wenn des merkt, daß mei Hund da Mörder is, dann bringt er'n sofort um, des woaß i jetz scho g'wiß.
2. In meiner groß'n Not, do pack i den tot'n Hos'n und geh mit eahm in's Bad naus und dua'n erst moi bad'n.
Des Bluat werd weggag'wasch'n, des Fell glatt gefönt. de valetzt'n, off'na Stellen, de werd'n braun getönt.
Des G'sicht werd wieda zamg'flickt, der ganze Has herg'richt, jetz schaut er wia frisch g'storm aus, so friedlich is sei G'sicht.
3. Bis Mitternacht do wart i, ganz dunkel muaß erst sei, beim Nachbar'n is koa Liacht mehr, i schleich mi lautlos nei.
Ganz staad mach i den Stoi auf, den Hos'n einig'hockt, vor Angst mach i in d'Hos'n, i wer beinah varuckt.
De Dia zua, außeg'schlicha, koa Mensch hod mi entdeckt, Ganz blaß geh i ins Bett, mei Waldi is jetz g'rett'.
4. Am nächst'n Doog, ganz früah no, mei Nachbar leit mi raus, mir fahrt da Schreck in d'Glieda, ganz langsam geh i naus.
I frog'n staad: "Wos is denn - in olla Herrgottsfriah?" Sei G'sicht is fahl und kaasweiß und i g'spia, wia i fria.
Dann sogta: "I begreif ned, vorgestern erst eigrob'n, und heit sitzt er im Stoi, mei Hos is zwoamoi g'storm!"
Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche Bayernland, ich bleib' dir treu oder Warum ich Bayern trotz allem immer noch liebe (ein sehr persönliches Lied) 1. Du frogst, warum i des Bayernland immer no mog, seine Seen, seine Berg, sein Reg'n, d'Septemberdoog, sei Sprach und sei G'schichte, de echt Musi - den Mensch'nschloog, weil i de paar aufrichtig'n Leit mit Mut und Rückgrad mog. 2. Beim Rundfunk sitz'n manchmoi so a zwoa oder sogar drei, de was sog'n, so is g'wen und des muaß in d'Sendung nei. D'Sendung werd zwar oft obg'setzt, aber de, de bleib'n se treu, siehgst, für eich sing i des Liad'l, Bayern 3, liberal und frei. 3. Und manche Künstla und Poet'n, de kam oana im Land kennt, spuin für 20, 30, 40 Leit, weil's koa Rundfunksenda send't. san rotzfrech, gengan aufrecht, dabei is zwar nix vadient. Ja, manchmoi glaabi, Bayernvoilk, soichane Leid host ned vadient. 4. Wer kennt den Oskar-Maria Graf, kam oa Straß habn's noch eahm g'nennt, an Kommunist'n habn's'n g'hoaß'n, seine Büacha habn's vabrennt. Auf Amerika hod er müaß'n, schwaar hod er sich getrennt, siehgst, weg'n so am Mo, do is ma Bayern a no ned ganz fremd. 5. Sophie und Hans, die Weiße Rose, geistig wart Ihr frei, habt's ned zuag'schaut, habt's Eich traut, dafür wart's dann vogelfrei, D'Terrorist'n war'n beim Staat - wia oiwei ganz vorn dabei, nur für Di, Sophie und all die andern bleib ich diesem Land noch treu. Text: Manfred Zick Musik: nach einer Melodie aus Irland Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Ballade vom Matthias Kneißl 1. I bin vo Weikatshof'n, des sog i ungeniert, mei Vatta war a Müller, der Pascolini-Wirt, mei Muatta war a Zweigal vom Pascolini-Kern, sie mog bis heid no imma de junga Bursch'n gern. 2. Bei uns do in da Schachamühl, do is des Leb'n so fein, bis schließlich eines Tag's d'Schandarm kehr'n bei uns ein. Mei Muatta, de habn's eig'sperrt, mia Buama san davo, an Vattan habn's daschoss'n, den ehrenbraven Mo. 3. Jetz san de Kinda ganz alloa, wia weh duat do da Hunga, sie san jetz auf sich selba g'stellt, zum Stehl'n werd'ns dadurch zwunga. Und wia's d'Schandarm dann hoil'n woill'n, is g'floss'n glei vui Bluat. Ja san's a fast no Kinda g'wen, aber droffa habn's scho guat. 4. Jetz lest ma's aus da Zeitung raus, d'Schachamühla san vahaft, Ma hod uns glei recht spöttisch auf Dachau eineg'schafft. Des Urteil, des hod g'hoaß'n, es war ja gar ned fein, hod g'hoaß'n: 6 Jahr Zuchthaus - in's Kloster Kaisersheim. 5. Vom Zuchthaus bin i wieder entlass'n word'n, war wieda a fescha Bua, i hob bloß wieda arbat'n woill'n, aber d'Leit lass'n mia koa Ruah, Mei Moasta, der werd zwunga, muaß mia mei Zeignis geb'n. Jetz muaß i wieda ausse, ins Vagabund'nleb'n. 6. Net weid vo Altomünsta, s'war Nocht und scho stockfinsta, mia hockan grod beim Schmauß, do kemma zwoa Schande ins Haus. Da Fleck'lbauer hetzt und schreit, da Hias legt sein Stutz'n o, bis d'Schande ummanandaschaug'n, kracht's und de 2 lieg'n do. 7. Es war am 4. März, in aller Herrgott'sfruah, do ging's in Geisenhofen gar sakramentisch zua. 160 Soldat'n san aufmarschiert, 2 Kommisär, ein Arzt. Do hod se da Kneiß'l Hias'l hinta de Ohr'n a bissal kratzt. 8. Zum Invalid'n hab'ns'n g'schoss'n, des is ja wohlbekannt. Und daß's an Hias'l g'fanga hab'n, des woaß des ganze Land. Auf da Bahre hab'ns'n transportiert, a 6 an 8 Schandarm, des gibt ja in da Münchna Stodt an fürchterlichen Alarm. 9. Im Februar anno 2, um sieme in da Fruah is's soweit, do muaß da Kneiß'l sterb'n, d'Guillotine steht bereit, da Fleck'lbaua, der falsche Kerl, macht no G'schäfta mit sein Tod. Sei Muatta schreit, ihr Mörder, vor'm Grob, in ihra größt'n Not. 10. Ob da Hias in Himme kemma is, des kon g'wiß neamand´s sog'n. Oder ob er gar in da Höll drunt is, des müaßat ma erst dafrog'n. Ma büaßt, wos ma vabrocha hod, oamoi werd'n ma olle g'richt. Wenn's g'recht dann geht, san ma olle gleich und Sünda vorm jüngsten Gericht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Tief in Bayern 1. Geschichte und Staat Die Urbayern sind Nachkommen von Arbeitssklaven, Bauchtänzerinnen, Kantinenwirten, Huren und Haarauszupfern aus den sudanesischen und syrischen Fremdenlegionen; deshalb die gekräuselten Haare der Männer und der dunkle Teint der Frauen. Der männliche Bayer zeichnet sich durch eine volle, runde Gesichtsbildung aus, den sog. "gschwoischädl". Man beobachtet sehr häufig aufge- dunsene Wänste, kurze Stumpffüße und schmale Schultern, worauf ein dicker, runder, roter Kopf auf einem sehr kurzen Hals sitzt. Der sog. Kopfindex (= Breite in Prozent der Länge) kann beim Bayern bis zu 120 Prozent erreichen. Ein gewisser Leibesumfang und auseinanderstehende Schneidezähne sind meist Voraussetzungen für den Aufstieg in der Stammeshierarchie. Das Gemeinwesen verfügt über eine Verwaltungsbehörde mit eigenem Sender, dem BR. Das dort beschäftigte Personal - Lehensmänner und freie Gefolgschaftskrieger - ist dafür bekannt, nicht jeder roten "trebernloas" das Mikrofon zu überlassen. In kritischen Wahlbezirken werden die Bleistifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, daß nur der zuoberst stehende Wahlvorschlag angekreuzt werden kann. Am Eingang zum bayrischen SENAT steht die Aufschrift: "Mei RUAH". Daß dies auch so gemeint ist, kann man daran erkennen, daß der bayrische Senat bisher noch kein einziges Mal irgend einem Gesetz widersprochen hat. 2. Sprache Der Altbayer jodelt manchmal fast, wenn er spricht: "Do daata da a stinga." "Mogarabiranodakare." Sehr kompliziert sind für den Fremden oft Ortsangaben: Nach München geht's "auffi", nach Passau "obi", nach Altötting "eini". Amerika liegt "drent", auf New York fährt man "ummi"und Kalifornien liegt "hint". Die bayrische mehrstufige Verneinung ist für Fremde oft absolut unverständlich: "Bei uns hod no nia koana koan Durscht ned leid'n müss'n" 3. Tierisches Ein sehr gepaltenes Verhältnis hat der Bayer zu den Mücken: "Die Entstehung des Schuhplattlers läßt sich eindeutig als ritualisierte Abwehr von Stechmücken erklären." Fliegen läßt man leben, denn "wenn ma oane daschlägt, na kumman drei zur Beerdigung". Diese Aussage hat man auch schon im Zusammenhang mit Norddeutschen gehört. 4. Liebe und Ehe Bei der Frau-Mann-Beziehung ergeben sich in Bayern Parallelen zum Hinduismus: die Frau muß sich unterwerfen. Die Bayerin gilt als weniger intelligent, aber beredter als der Mann. "Wenn Frauen sich einander seh'n, dann bleiben sie oft lange steh'n." Manche Frauen sind so mitteilsam, daß sie im Umkreis von 20 Häusern mühelos eine Zeitung zu ersetzen vermögen. Frauen haben keinen Bart, weil sie für die Dauer einer Rasur nicht schweigen können. Doch der Bayer liebt seine Frau sehr. Zitat: "Sie schlug ihre schwarzen Augen auf eine Art in die Höhe, wie nur katholische Augen aufgeschlagen werden können." Empfängnisverhütende Maßnahmen wurden und werden eher amateurhaft verfolgt: "Des is aber a kloans Kind." "Ja mei, eigentlich hätts gar koans werd'n soin!" 5. Eß- und Trinkkultur In Bierzelten und auf Volksfesten sind Vegetarier stark unterrepräsentiert. Im Casino des Maximi- lianeums sind gebackene Hirnschnitten der Renner, ohne daß sich langfristig eine Wirkung hätte beobachten lassen. Die Landbevölkerung hält sich für hygienischer, weil sie Stoffwechselprodukte, z.B. den "Rotz" wegschmeißt, den sich das Stadtvolk in die Tasche schiebt. Schon im 8. Jhd. nahm der Hopfenbau bei Freising seinen Anfang. Die Bevölkerung sieht im Bier ihr Nationalheiligtum. Bisweilen zerschlagen die Trinker ihre Tempelgefäße in religiöser Ekstase auf den Häuptern der Mitgläubigen. Der Bayer spricht nicht viel beim Trinken, am liebsten darüber, daß er großen Durst hatte, hat oder noch entwickeln werde. Ohne Sinn und Verstand zu trinken ist nicht nach des Bayern Geschmack. Bei Trauerfällen gibt er dunklem Bier den Vorzug: "Sepp, dei Vater is g'schtorm". "Dann gibst ma a Dunkels." Der Wissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, daß der Bayer genetisch mit einer ausnehmend trockenen Leber ausgerüstet ist, die regelmäßig befeuchtet werden muß und sichin der Regel für Organspenden nicht eignet. Nach Angaben des statistischen Landesamtes sterben in Bayern mehr Einwohner bei Verkehrsunfällen (2,4/100) als an Leberzirrhose (2,3/100), wobei man fairerweise einräumen muß, daß eine unbekannte Zahl von Trinkern durch einen frühen Unfall vor einer Lebererkrankung bewahrt blieben. 6. Musik, Theater Sehr wichtig ist dem Bayern die Kehlkopfkolaratur. Sie hat ihren Ursprung im sog."Oimschroa" auf den Bergen. Auch dieser "Oimschroa" ist mittlerweile nur noch in geschlossenen Räumen oder unter Zeltdächern für Fremde, die das "ECHTE" lieben, zu hören. Ein Tiefpunkt bayrischen Musikschaffens war mit Richard Wagner erreicht. Die sinnverwirrende wagnersche Musik hat nicht nur den Märchenkönig in den Wahnsinngetrieben. Es gibt Musikso- ziologen, die die These vertreten, daß weniger Irre nach Bayreuth pilgerten als von dort zurückkamen. Als noch vor dem ersten Weltkrieg sog. Wagner-Evenings in München stattfanden, mußte die Nervenheilanstalt Haar weiter ausgebaut werden. In den bayrischen Theatern herrscht möglichst direkter Kontakt zwischen Bühne und Publikum. Wie anders wäre es zu erklären, daß eine Theatersängerin zur Loge einer ununterbrochen quatschenden Fürstin hinaufrief: "G'foillt's da, oide Sau?" aus R.W.B. McCormack: Tief in Bayern, mit freundlicher Genehmigung © Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main s´Baradeis 1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis. 2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht. 3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n. 4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix. 5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand. 6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert. 7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. Du frogst, warum i des Bayernland immer no mog, seine Seen, seine Berg, sein Reg'n, d'Septemberdoog, sei Sprach und sei G'schichte, de echt Musi - den Mensch'nschloog, weil i de paar aufrichtig'n Leit mit Mut und Rückgrad mog.
2. Beim Rundfunk sitz'n manchmoi so a zwoa oder sogar drei, de was sog'n, so is g'wen und des muaß in d'Sendung nei. D'Sendung werd zwar oft obg'setzt, aber de, de bleib'n se treu, siehgst, für eich sing i des Liad'l, Bayern 3, liberal und frei.
3. Und manche Künstla und Poet'n, de kam oana im Land kennt, spuin für 20, 30, 40 Leit, weil's koa Rundfunksenda send't. san rotzfrech, gengan aufrecht, dabei is zwar nix vadient. Ja, manchmoi glaabi, Bayernvoilk, soichane Leid host ned vadient.
4. Wer kennt den Oskar-Maria Graf, kam oa Straß habn's noch eahm g'nennt, an Kommunist'n habn's'n g'hoaß'n, seine Büacha habn's vabrennt. Auf Amerika hod er müaß'n, schwaar hod er sich getrennt, siehgst, weg'n so am Mo, do is ma Bayern a no ned ganz fremd.
5. Sophie und Hans, die Weiße Rose, geistig wart Ihr frei, habt's ned zuag'schaut, habt's Eich traut, dafür wart's dann vogelfrei, D'Terrorist'n war'n beim Staat - wia oiwei ganz vorn dabei, nur für Di, Sophie und all die andern bleib ich diesem Land noch treu.
Text: Manfred Zick
Musik: nach einer Melodie aus Irland Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Ballade vom Matthias Kneißl 1. I bin vo Weikatshof'n, des sog i ungeniert, mei Vatta war a Müller, der Pascolini-Wirt, mei Muatta war a Zweigal vom Pascolini-Kern, sie mog bis heid no imma de junga Bursch'n gern. 2. Bei uns do in da Schachamühl, do is des Leb'n so fein, bis schließlich eines Tag's d'Schandarm kehr'n bei uns ein. Mei Muatta, de habn's eig'sperrt, mia Buama san davo, an Vattan habn's daschoss'n, den ehrenbraven Mo. 3. Jetz san de Kinda ganz alloa, wia weh duat do da Hunga, sie san jetz auf sich selba g'stellt, zum Stehl'n werd'ns dadurch zwunga. Und wia's d'Schandarm dann hoil'n woill'n, is g'floss'n glei vui Bluat. Ja san's a fast no Kinda g'wen, aber droffa habn's scho guat. 4. Jetz lest ma's aus da Zeitung raus, d'Schachamühla san vahaft, Ma hod uns glei recht spöttisch auf Dachau eineg'schafft. Des Urteil, des hod g'hoaß'n, es war ja gar ned fein, hod g'hoaß'n: 6 Jahr Zuchthaus - in's Kloster Kaisersheim. 5. Vom Zuchthaus bin i wieder entlass'n word'n, war wieda a fescha Bua, i hob bloß wieda arbat'n woill'n, aber d'Leit lass'n mia koa Ruah, Mei Moasta, der werd zwunga, muaß mia mei Zeignis geb'n. Jetz muaß i wieda ausse, ins Vagabund'nleb'n. 6. Net weid vo Altomünsta, s'war Nocht und scho stockfinsta, mia hockan grod beim Schmauß, do kemma zwoa Schande ins Haus. Da Fleck'lbauer hetzt und schreit, da Hias legt sein Stutz'n o, bis d'Schande ummanandaschaug'n, kracht's und de 2 lieg'n do. 7. Es war am 4. März, in aller Herrgott'sfruah, do ging's in Geisenhofen gar sakramentisch zua. 160 Soldat'n san aufmarschiert, 2 Kommisär, ein Arzt. Do hod se da Kneiß'l Hias'l hinta de Ohr'n a bissal kratzt. 8. Zum Invalid'n hab'ns'n g'schoss'n, des is ja wohlbekannt. Und daß's an Hias'l g'fanga hab'n, des woaß des ganze Land. Auf da Bahre hab'ns'n transportiert, a 6 an 8 Schandarm, des gibt ja in da Münchna Stodt an fürchterlichen Alarm. 9. Im Februar anno 2, um sieme in da Fruah is's soweit, do muaß da Kneiß'l sterb'n, d'Guillotine steht bereit, da Fleck'lbaua, der falsche Kerl, macht no G'schäfta mit sein Tod. Sei Muatta schreit, ihr Mörder, vor'm Grob, in ihra größt'n Not. 10. Ob da Hias in Himme kemma is, des kon g'wiß neamand´s sog'n. Oder ob er gar in da Höll drunt is, des müaßat ma erst dafrog'n. Ma büaßt, wos ma vabrocha hod, oamoi werd'n ma olle g'richt. Wenn's g'recht dann geht, san ma olle gleich und Sünda vorm jüngsten Gericht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Tief in Bayern 1. Geschichte und Staat Die Urbayern sind Nachkommen von Arbeitssklaven, Bauchtänzerinnen, Kantinenwirten, Huren und Haarauszupfern aus den sudanesischen und syrischen Fremdenlegionen; deshalb die gekräuselten Haare der Männer und der dunkle Teint der Frauen. Der männliche Bayer zeichnet sich durch eine volle, runde Gesichtsbildung aus, den sog. "gschwoischädl". Man beobachtet sehr häufig aufge- dunsene Wänste, kurze Stumpffüße und schmale Schultern, worauf ein dicker, runder, roter Kopf auf einem sehr kurzen Hals sitzt. Der sog. Kopfindex (= Breite in Prozent der Länge) kann beim Bayern bis zu 120 Prozent erreichen. Ein gewisser Leibesumfang und auseinanderstehende Schneidezähne sind meist Voraussetzungen für den Aufstieg in der Stammeshierarchie. Das Gemeinwesen verfügt über eine Verwaltungsbehörde mit eigenem Sender, dem BR. Das dort beschäftigte Personal - Lehensmänner und freie Gefolgschaftskrieger - ist dafür bekannt, nicht jeder roten "trebernloas" das Mikrofon zu überlassen. In kritischen Wahlbezirken werden die Bleistifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, daß nur der zuoberst stehende Wahlvorschlag angekreuzt werden kann. Am Eingang zum bayrischen SENAT steht die Aufschrift: "Mei RUAH". Daß dies auch so gemeint ist, kann man daran erkennen, daß der bayrische Senat bisher noch kein einziges Mal irgend einem Gesetz widersprochen hat. 2. Sprache Der Altbayer jodelt manchmal fast, wenn er spricht: "Do daata da a stinga." "Mogarabiranodakare." Sehr kompliziert sind für den Fremden oft Ortsangaben: Nach München geht's "auffi", nach Passau "obi", nach Altötting "eini". Amerika liegt "drent", auf New York fährt man "ummi"und Kalifornien liegt "hint". Die bayrische mehrstufige Verneinung ist für Fremde oft absolut unverständlich: "Bei uns hod no nia koana koan Durscht ned leid'n müss'n" 3. Tierisches Ein sehr gepaltenes Verhältnis hat der Bayer zu den Mücken: "Die Entstehung des Schuhplattlers läßt sich eindeutig als ritualisierte Abwehr von Stechmücken erklären." Fliegen läßt man leben, denn "wenn ma oane daschlägt, na kumman drei zur Beerdigung". Diese Aussage hat man auch schon im Zusammenhang mit Norddeutschen gehört. 4. Liebe und Ehe Bei der Frau-Mann-Beziehung ergeben sich in Bayern Parallelen zum Hinduismus: die Frau muß sich unterwerfen. Die Bayerin gilt als weniger intelligent, aber beredter als der Mann. "Wenn Frauen sich einander seh'n, dann bleiben sie oft lange steh'n." Manche Frauen sind so mitteilsam, daß sie im Umkreis von 20 Häusern mühelos eine Zeitung zu ersetzen vermögen. Frauen haben keinen Bart, weil sie für die Dauer einer Rasur nicht schweigen können. Doch der Bayer liebt seine Frau sehr. Zitat: "Sie schlug ihre schwarzen Augen auf eine Art in die Höhe, wie nur katholische Augen aufgeschlagen werden können." Empfängnisverhütende Maßnahmen wurden und werden eher amateurhaft verfolgt: "Des is aber a kloans Kind." "Ja mei, eigentlich hätts gar koans werd'n soin!" 5. Eß- und Trinkkultur In Bierzelten und auf Volksfesten sind Vegetarier stark unterrepräsentiert. Im Casino des Maximi- lianeums sind gebackene Hirnschnitten der Renner, ohne daß sich langfristig eine Wirkung hätte beobachten lassen. Die Landbevölkerung hält sich für hygienischer, weil sie Stoffwechselprodukte, z.B. den "Rotz" wegschmeißt, den sich das Stadtvolk in die Tasche schiebt. Schon im 8. Jhd. nahm der Hopfenbau bei Freising seinen Anfang. Die Bevölkerung sieht im Bier ihr Nationalheiligtum. Bisweilen zerschlagen die Trinker ihre Tempelgefäße in religiöser Ekstase auf den Häuptern der Mitgläubigen. Der Bayer spricht nicht viel beim Trinken, am liebsten darüber, daß er großen Durst hatte, hat oder noch entwickeln werde. Ohne Sinn und Verstand zu trinken ist nicht nach des Bayern Geschmack. Bei Trauerfällen gibt er dunklem Bier den Vorzug: "Sepp, dei Vater is g'schtorm". "Dann gibst ma a Dunkels." Der Wissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, daß der Bayer genetisch mit einer ausnehmend trockenen Leber ausgerüstet ist, die regelmäßig befeuchtet werden muß und sichin der Regel für Organspenden nicht eignet. Nach Angaben des statistischen Landesamtes sterben in Bayern mehr Einwohner bei Verkehrsunfällen (2,4/100) als an Leberzirrhose (2,3/100), wobei man fairerweise einräumen muß, daß eine unbekannte Zahl von Trinkern durch einen frühen Unfall vor einer Lebererkrankung bewahrt blieben. 6. Musik, Theater Sehr wichtig ist dem Bayern die Kehlkopfkolaratur. Sie hat ihren Ursprung im sog."Oimschroa" auf den Bergen. Auch dieser "Oimschroa" ist mittlerweile nur noch in geschlossenen Räumen oder unter Zeltdächern für Fremde, die das "ECHTE" lieben, zu hören. Ein Tiefpunkt bayrischen Musikschaffens war mit Richard Wagner erreicht. Die sinnverwirrende wagnersche Musik hat nicht nur den Märchenkönig in den Wahnsinngetrieben. Es gibt Musikso- ziologen, die die These vertreten, daß weniger Irre nach Bayreuth pilgerten als von dort zurückkamen. Als noch vor dem ersten Weltkrieg sog. Wagner-Evenings in München stattfanden, mußte die Nervenheilanstalt Haar weiter ausgebaut werden. In den bayrischen Theatern herrscht möglichst direkter Kontakt zwischen Bühne und Publikum. Wie anders wäre es zu erklären, daß eine Theatersängerin zur Loge einer ununterbrochen quatschenden Fürstin hinaufrief: "G'foillt's da, oide Sau?" aus R.W.B. McCormack: Tief in Bayern, mit freundlicher Genehmigung © Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main s´Baradeis 1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis. 2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht. 3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n. 4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix. 5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand. 6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert. 7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. I bin vo Weikatshof'n, des sog i ungeniert, mei Vatta war a Müller, der Pascolini-Wirt, mei Muatta war a Zweigal vom Pascolini-Kern, sie mog bis heid no imma de junga Bursch'n gern.
2. Bei uns do in da Schachamühl, do is des Leb'n so fein, bis schließlich eines Tag's d'Schandarm kehr'n bei uns ein. Mei Muatta, de habn's eig'sperrt, mia Buama san davo, an Vattan habn's daschoss'n, den ehrenbraven Mo.
3. Jetz san de Kinda ganz alloa, wia weh duat do da Hunga, sie san jetz auf sich selba g'stellt, zum Stehl'n werd'ns dadurch zwunga. Und wia's d'Schandarm dann hoil'n woill'n, is g'floss'n glei vui Bluat. Ja san's a fast no Kinda g'wen, aber droffa habn's scho guat.
4. Jetz lest ma's aus da Zeitung raus, d'Schachamühla san vahaft, Ma hod uns glei recht spöttisch auf Dachau eineg'schafft. Des Urteil, des hod g'hoaß'n, es war ja gar ned fein, hod g'hoaß'n: 6 Jahr Zuchthaus - in's Kloster Kaisersheim.
5. Vom Zuchthaus bin i wieder entlass'n word'n, war wieda a fescha Bua, i hob bloß wieda arbat'n woill'n, aber d'Leit lass'n mia koa Ruah, Mei Moasta, der werd zwunga, muaß mia mei Zeignis geb'n. Jetz muaß i wieda ausse, ins Vagabund'nleb'n.
6. Net weid vo Altomünsta, s'war Nocht und scho stockfinsta, mia hockan grod beim Schmauß, do kemma zwoa Schande ins Haus. Da Fleck'lbauer hetzt und schreit, da Hias legt sein Stutz'n o, bis d'Schande ummanandaschaug'n, kracht's und de 2 lieg'n do.
7. Es war am 4. März, in aller Herrgott'sfruah, do ging's in Geisenhofen gar sakramentisch zua. 160 Soldat'n san aufmarschiert, 2 Kommisär, ein Arzt. Do hod se da Kneiß'l Hias'l hinta de Ohr'n a bissal kratzt.
8. Zum Invalid'n hab'ns'n g'schoss'n, des is ja wohlbekannt. Und daß's an Hias'l g'fanga hab'n, des woaß des ganze Land. Auf da Bahre hab'ns'n transportiert, a 6 an 8 Schandarm, des gibt ja in da Münchna Stodt an fürchterlichen Alarm.
9. Im Februar anno 2, um sieme in da Fruah is's soweit, do muaß da Kneiß'l sterb'n, d'Guillotine steht bereit, da Fleck'lbaua, der falsche Kerl, macht no G'schäfta mit sein Tod. Sei Muatta schreit, ihr Mörder, vor'm Grob, in ihra größt'n Not.
10. Ob da Hias in Himme kemma is, des kon g'wiß neamand´s sog'n. Oder ob er gar in da Höll drunt is, des müaßat ma erst dafrog'n. Ma büaßt, wos ma vabrocha hod, oamoi werd'n ma olle g'richt. Wenn's g'recht dann geht, san ma olle gleich und Sünda vorm jüngsten Gericht.
Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Tief in Bayern 1. Geschichte und Staat Die Urbayern sind Nachkommen von Arbeitssklaven, Bauchtänzerinnen, Kantinenwirten, Huren und Haarauszupfern aus den sudanesischen und syrischen Fremdenlegionen; deshalb die gekräuselten Haare der Männer und der dunkle Teint der Frauen. Der männliche Bayer zeichnet sich durch eine volle, runde Gesichtsbildung aus, den sog. "gschwoischädl". Man beobachtet sehr häufig aufge- dunsene Wänste, kurze Stumpffüße und schmale Schultern, worauf ein dicker, runder, roter Kopf auf einem sehr kurzen Hals sitzt. Der sog. Kopfindex (= Breite in Prozent der Länge) kann beim Bayern bis zu 120 Prozent erreichen. Ein gewisser Leibesumfang und auseinanderstehende Schneidezähne sind meist Voraussetzungen für den Aufstieg in der Stammeshierarchie. Das Gemeinwesen verfügt über eine Verwaltungsbehörde mit eigenem Sender, dem BR. Das dort beschäftigte Personal - Lehensmänner und freie Gefolgschaftskrieger - ist dafür bekannt, nicht jeder roten "trebernloas" das Mikrofon zu überlassen. In kritischen Wahlbezirken werden die Bleistifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, daß nur der zuoberst stehende Wahlvorschlag angekreuzt werden kann. Am Eingang zum bayrischen SENAT steht die Aufschrift: "Mei RUAH". Daß dies auch so gemeint ist, kann man daran erkennen, daß der bayrische Senat bisher noch kein einziges Mal irgend einem Gesetz widersprochen hat. 2. Sprache Der Altbayer jodelt manchmal fast, wenn er spricht: "Do daata da a stinga." "Mogarabiranodakare." Sehr kompliziert sind für den Fremden oft Ortsangaben: Nach München geht's "auffi", nach Passau "obi", nach Altötting "eini". Amerika liegt "drent", auf New York fährt man "ummi"und Kalifornien liegt "hint". Die bayrische mehrstufige Verneinung ist für Fremde oft absolut unverständlich: "Bei uns hod no nia koana koan Durscht ned leid'n müss'n" 3. Tierisches Ein sehr gepaltenes Verhältnis hat der Bayer zu den Mücken: "Die Entstehung des Schuhplattlers läßt sich eindeutig als ritualisierte Abwehr von Stechmücken erklären." Fliegen läßt man leben, denn "wenn ma oane daschlägt, na kumman drei zur Beerdigung". Diese Aussage hat man auch schon im Zusammenhang mit Norddeutschen gehört. 4. Liebe und Ehe Bei der Frau-Mann-Beziehung ergeben sich in Bayern Parallelen zum Hinduismus: die Frau muß sich unterwerfen. Die Bayerin gilt als weniger intelligent, aber beredter als der Mann. "Wenn Frauen sich einander seh'n, dann bleiben sie oft lange steh'n." Manche Frauen sind so mitteilsam, daß sie im Umkreis von 20 Häusern mühelos eine Zeitung zu ersetzen vermögen. Frauen haben keinen Bart, weil sie für die Dauer einer Rasur nicht schweigen können. Doch der Bayer liebt seine Frau sehr. Zitat: "Sie schlug ihre schwarzen Augen auf eine Art in die Höhe, wie nur katholische Augen aufgeschlagen werden können." Empfängnisverhütende Maßnahmen wurden und werden eher amateurhaft verfolgt: "Des is aber a kloans Kind." "Ja mei, eigentlich hätts gar koans werd'n soin!" 5. Eß- und Trinkkultur In Bierzelten und auf Volksfesten sind Vegetarier stark unterrepräsentiert. Im Casino des Maximi- lianeums sind gebackene Hirnschnitten der Renner, ohne daß sich langfristig eine Wirkung hätte beobachten lassen. Die Landbevölkerung hält sich für hygienischer, weil sie Stoffwechselprodukte, z.B. den "Rotz" wegschmeißt, den sich das Stadtvolk in die Tasche schiebt. Schon im 8. Jhd. nahm der Hopfenbau bei Freising seinen Anfang. Die Bevölkerung sieht im Bier ihr Nationalheiligtum. Bisweilen zerschlagen die Trinker ihre Tempelgefäße in religiöser Ekstase auf den Häuptern der Mitgläubigen. Der Bayer spricht nicht viel beim Trinken, am liebsten darüber, daß er großen Durst hatte, hat oder noch entwickeln werde. Ohne Sinn und Verstand zu trinken ist nicht nach des Bayern Geschmack. Bei Trauerfällen gibt er dunklem Bier den Vorzug: "Sepp, dei Vater is g'schtorm". "Dann gibst ma a Dunkels." Der Wissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, daß der Bayer genetisch mit einer ausnehmend trockenen Leber ausgerüstet ist, die regelmäßig befeuchtet werden muß und sichin der Regel für Organspenden nicht eignet. Nach Angaben des statistischen Landesamtes sterben in Bayern mehr Einwohner bei Verkehrsunfällen (2,4/100) als an Leberzirrhose (2,3/100), wobei man fairerweise einräumen muß, daß eine unbekannte Zahl von Trinkern durch einen frühen Unfall vor einer Lebererkrankung bewahrt blieben. 6. Musik, Theater Sehr wichtig ist dem Bayern die Kehlkopfkolaratur. Sie hat ihren Ursprung im sog."Oimschroa" auf den Bergen. Auch dieser "Oimschroa" ist mittlerweile nur noch in geschlossenen Räumen oder unter Zeltdächern für Fremde, die das "ECHTE" lieben, zu hören. Ein Tiefpunkt bayrischen Musikschaffens war mit Richard Wagner erreicht. Die sinnverwirrende wagnersche Musik hat nicht nur den Märchenkönig in den Wahnsinngetrieben. Es gibt Musikso- ziologen, die die These vertreten, daß weniger Irre nach Bayreuth pilgerten als von dort zurückkamen. Als noch vor dem ersten Weltkrieg sog. Wagner-Evenings in München stattfanden, mußte die Nervenheilanstalt Haar weiter ausgebaut werden. In den bayrischen Theatern herrscht möglichst direkter Kontakt zwischen Bühne und Publikum. Wie anders wäre es zu erklären, daß eine Theatersängerin zur Loge einer ununterbrochen quatschenden Fürstin hinaufrief: "G'foillt's da, oide Sau?" aus R.W.B. McCormack: Tief in Bayern, mit freundlicher Genehmigung © Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main s´Baradeis 1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis. 2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht. 3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n. 4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix. 5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand. 6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert. 7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. Geschichte und Staat
Die Urbayern sind Nachkommen von Arbeitssklaven, Bauchtänzerinnen, Kantinenwirten, Huren und Haarauszupfern aus den sudanesischen und syrischen Fremdenlegionen; deshalb die gekräuselten Haare der Männer und der dunkle Teint der Frauen. Der männliche Bayer zeichnet sich durch eine volle, runde Gesichtsbildung aus, den sog. "gschwoischädl". Man beobachtet sehr häufig aufge- dunsene Wänste, kurze Stumpffüße und schmale Schultern, worauf ein dicker, runder, roter Kopf auf einem sehr kurzen Hals sitzt. Der sog. Kopfindex (= Breite in Prozent der Länge) kann beim Bayern bis zu 120 Prozent erreichen. Ein gewisser Leibesumfang und auseinanderstehende Schneidezähne sind meist Voraussetzungen für den Aufstieg in der Stammeshierarchie. Das Gemeinwesen verfügt über eine Verwaltungsbehörde mit eigenem Sender, dem BR. Das dort beschäftigte Personal - Lehensmänner und freie Gefolgschaftskrieger - ist dafür bekannt, nicht jeder roten "trebernloas" das Mikrofon zu überlassen. In kritischen Wahlbezirken werden die Bleistifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, daß nur der zuoberst stehende Wahlvorschlag angekreuzt werden kann. Am Eingang zum bayrischen SENAT steht die Aufschrift: "Mei RUAH". Daß dies auch so gemeint ist, kann man daran erkennen, daß der bayrische Senat bisher noch kein einziges Mal irgend einem Gesetz widersprochen hat.
2. Sprache
Der Altbayer jodelt manchmal fast, wenn er spricht: "Do daata da a stinga." "Mogarabiranodakare." Sehr kompliziert sind für den Fremden oft Ortsangaben: Nach München geht's "auffi", nach Passau "obi", nach Altötting "eini". Amerika liegt "drent", auf New York fährt man "ummi"und Kalifornien liegt "hint". Die bayrische mehrstufige Verneinung ist für Fremde oft absolut unverständlich: "Bei uns hod no nia koana koan Durscht ned leid'n müss'n"
3. Tierisches
Ein sehr gepaltenes Verhältnis hat der Bayer zu den Mücken: "Die Entstehung des Schuhplattlers läßt sich eindeutig als ritualisierte Abwehr von Stechmücken erklären." Fliegen läßt man leben, denn "wenn ma oane daschlägt, na kumman drei zur Beerdigung". Diese Aussage hat man auch schon im Zusammenhang mit Norddeutschen gehört.
4. Liebe und Ehe
Bei der Frau-Mann-Beziehung ergeben sich in Bayern Parallelen zum Hinduismus: die Frau muß sich unterwerfen. Die Bayerin gilt als weniger intelligent, aber beredter als der Mann. "Wenn Frauen sich einander seh'n, dann bleiben sie oft lange steh'n." Manche Frauen sind so mitteilsam, daß sie im Umkreis von 20 Häusern mühelos eine Zeitung zu ersetzen vermögen. Frauen haben keinen Bart, weil sie für die Dauer einer Rasur nicht schweigen können. Doch der Bayer liebt seine Frau sehr. Zitat: "Sie schlug ihre schwarzen Augen auf eine Art in die Höhe, wie nur katholische Augen aufgeschlagen werden können." Empfängnisverhütende Maßnahmen wurden und werden eher amateurhaft verfolgt: "Des is aber a kloans Kind." "Ja mei, eigentlich hätts gar koans werd'n soin!"
5. Eß- und Trinkkultur
In Bierzelten und auf Volksfesten sind Vegetarier stark unterrepräsentiert. Im Casino des Maximi- lianeums sind gebackene Hirnschnitten der Renner, ohne daß sich langfristig eine Wirkung hätte beobachten lassen. Die Landbevölkerung hält sich für hygienischer, weil sie Stoffwechselprodukte, z.B. den "Rotz" wegschmeißt, den sich das Stadtvolk in die Tasche schiebt. Schon im 8. Jhd. nahm der Hopfenbau bei Freising seinen Anfang. Die Bevölkerung sieht im Bier ihr Nationalheiligtum. Bisweilen zerschlagen die Trinker ihre Tempelgefäße in religiöser Ekstase auf den Häuptern der Mitgläubigen. Der Bayer spricht nicht viel beim Trinken, am liebsten darüber, daß er großen Durst hatte, hat oder noch entwickeln werde. Ohne Sinn und Verstand zu trinken ist nicht nach des Bayern Geschmack. Bei Trauerfällen gibt er dunklem Bier den Vorzug: "Sepp, dei Vater is g'schtorm". "Dann gibst ma a Dunkels." Der Wissenschaft verdanken wir die Erkenntnis, daß der Bayer genetisch mit einer ausnehmend trockenen Leber ausgerüstet ist, die regelmäßig befeuchtet werden muß und sichin der Regel für Organspenden nicht eignet.
Nach Angaben des statistischen Landesamtes sterben in Bayern mehr Einwohner bei Verkehrsunfällen (2,4/100) als an Leberzirrhose (2,3/100), wobei man fairerweise einräumen muß, daß eine unbekannte Zahl von Trinkern durch einen frühen Unfall vor einer Lebererkrankung bewahrt blieben.
6. Musik, Theater
Sehr wichtig ist dem Bayern die Kehlkopfkolaratur. Sie hat ihren Ursprung im sog."Oimschroa" auf den Bergen. Auch dieser "Oimschroa" ist mittlerweile nur noch in geschlossenen Räumen oder unter Zeltdächern für Fremde, die das "ECHTE" lieben, zu hören. Ein Tiefpunkt bayrischen Musikschaffens war mit Richard Wagner erreicht. Die sinnverwirrende wagnersche Musik hat nicht nur den Märchenkönig in den Wahnsinngetrieben. Es gibt Musikso- ziologen, die die These vertreten, daß weniger Irre nach Bayreuth pilgerten als von dort zurückkamen. Als noch vor dem ersten Weltkrieg sog. Wagner-Evenings in München stattfanden, mußte die Nervenheilanstalt Haar weiter ausgebaut werden. In den bayrischen Theatern herrscht möglichst direkter Kontakt zwischen Bühne und Publikum. Wie anders wäre es zu erklären, daß eine Theatersängerin zur Loge einer ununterbrochen quatschenden Fürstin hinaufrief: "G'foillt's da, oide Sau?"
aus R.W.B. McCormack: Tief in Bayern, mit freundlicher Genehmigung © Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main s´Baradeis 1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis. 2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht. 3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n. 4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix. 5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand. 6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert. 7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht. Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. Jetz' Leitl'n, i sing eich a :Liad'l a neis,: von Adam, vo da Eva :und vom Baradeis,: a Liad'l a neis.
2. Und wia da Gottvadda :an Adam hod g'macht,: hodara Ripp aussag'nomma :und d'Eva drausg'macht,: daß's kracht.
3. Und wia hoid da Adam :de Eva hod g'seh'n,: do hod'sn glei sakrisch :g'juckt bei de Zehgn,: sie war valeg'n.
4. Und der Herrgott,der sogt: :Vo de Baam freßt's ma nix!: denn sunst griagts olle zwoa glei :ganz fürchterliche Strix,: ganz fix.
5. Und s'Veverl, des Luada :duat d'Ast ausanand,: und druckt hoilt an Adam :so an Apfe in d'Hand,: so a Schand.
6. Da kamen zwoa Engal :mit'n feurigen Schwert,: da Adam hot no g'lacht, :aber's Veval hod great,: s'is scho g'schert.
7. Ja, des is hoild de Erbsünd, :jeda daat's gern, wann's geht,: drum Leidl'n, freßt's Epfe, :solang da Baam steht,: bei da Nocht.
Text und Musik: Volksgut Bearbeitung: Manfred Zick © Ziro-Verlag Dos Kelbl 1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj. 2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... 3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht. Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht. Donaj ... Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin Shine on you crazy diamond remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. Auf'm wag'n ligt a kelbl, ligt gebund'n mit a schtrik, hoch im himel fligt a fojgl, fligt un drejt sich hin un ts'rik.
Lacht der wind im korn, lacht un lacht un lacht; lacht herob den tog, den ganz'n un a halbe nacht.
Donaj, donaj, ..., donaj - daj. Donaj, donaj, ..., donaj - daj.
2. Schreijt dos kelbl, sogt der pojer, wer denn hejst dich sajn a kalb? Wolst gekent doch sajn a fojgl, wolst gekent doch sajn a schwalb.
Donaj ...
3. Arme kelbl' tut man bindn, vaschleppt sej un sej werd'n geschlecht. Wer's hot fligl, fligt in d'höhe, is bej kejnem nischt kejn knecht.
Text: Itschak Katsenelson 1942 im Ghetto in Warschau unter dem Eindruck der Deportation seiner Familie nach Auschwitz Musik: Shalem SecundaBearbeitung: Manfred Zick, dem Jiddischen nachempfunden © Edition Corona KG Rolf Budde GmbH & Co, Berlin
remember when you were young you shone like the sun shine on you crazy diamond
now there's a look in your eyes like black holes in the sky shine on you crazy diamond
you were caught in the crossfire of childhood and stardom blown on the steel breeze come on, you target for faraway laughter, come on, you stranger, you legend, your martyr, and shine
Text und Musik: Gilmour/Wright/Waters Bearbeitung: Manfred Zick © Pink Floyd Music Publishers Ltd. Meine BRD 1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn. 2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand. 3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei. 4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n. 5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd. 6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid. 7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert. 8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt. Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. Noch'm Kriag bin i gebor'n, s'war a sauschlechte Zeit, rachitisch, wohnhaft Rückgebeid. Unser Volk war am Ende, vo Politik nix mehr hör'n, alles träumte von der schöneren Zeit. Mia hab'n g'frogt, wia des war mit'n Hitler und so? "Mia hab'n nix g'wußt, mia hab'n nix g'sehgn!" Ja, de Oid'n habn's verdrängt und de Junga geht's nix o, wos g'scheg'n is, is hoilt g'schegn.
2. De Tradition war kaputt, unser Volksmusik hi, im Dreck das Nationalgefühl. Deutsches Liedgut mißbraucht, alles Deutsche nur noch Schrott, de 50'ga Jahr war'n etwas kühl. Heimatlos sang unser Freddy, und Elvis heulte los, USA war das gelobte Land. Noch Korea, Vietnam, da reichte es uns dann, Che Guevara führte uns an der Hand.
3. Da Globke war beim Adenauer im Kabinett, a Bluthund vo da Nazibruat. A da Kiesinger a Nazi, doch des spuilt bei uns koa Roill'n, ois Kanzler macht se des wirklich guat. Doch da Brandt galt ois Verräter und zum Böll hab'ns g'sogt: "Du Ratz!" Und Bildzeitung setzt auf Linken-Hatz. Und heit steht des tumbe Voilk wieda dabei, und de Politika is des einerlei.
4. I erinner mi genau an de 68'ga Jahr, Ho Chi Minh hab'ma damois olle g'schrian. Idealismus war's bei uns, für Freiheit und so, bei da DEMO dean's uns fotographier'n. Und heit do zünd'ns überall Mensch'n o, doch Polizei is oft ned zum seh'g'n. Da Hitlergruß is in und Stiefe habns o, und manchem kummt des sehr geleg'n.
5. Das Klima wurde kälter, Denunziant'n immer mehr, jeder war plötzlich Sympathisant. Uns're Dichter und Denker, zu Ratten degradiert, Schmeißfliag'n hod's da Strauss genannt. Dutschke und Co und diese linke Bruat, vom ganzen Volk verfolgt; nur wega 5 - 10 Verbrecher vo da RAF werd'n olle Link'n g'jogd.
6. Und dann hab'ma demonstriert für'n Frieden und so und in Wackersdorf war'ma a dabei. Hunderte von Polizist'n, mit G'woild hab'ns uns vatrieb'n, unsa Heimatrecht is dene einerlei. Am rechten Auge blind, am linken, do siehgst klar, Justizia, Du holde Maid. Doch so war es immer schon und so wird es immer sein, Deutschland, Dir steht das braune Kleid.
7. Und 83'ge dann, da Schmidt hod no regiert, ein angeseh'ner Mann, weltweit. Doch das Zünglein an der Waage wendet sich das 3. Mal, seitdem regiert die Mittelmäßigkeit. Und dann bricht da OSTEN zam, und 90'ge war's soweit, die DDR wird einkassiert. Und der Mann aus Oggersheim ging in die G'schichte ein, ließ sich feiern ungeniert.
8. Und olle hab'ns'n s'Geld g'wählt, Kohl und Kohle wollt'ns hob'n, an Neuanfang glatt vapaßt. Langsam bricht olles zam, doch jetz is es zu spät, alle fühlen sich durchverarscht. Und in diesem Gefühl, und der Arbeitslosigkeit wacht er auf, der unselige Geist. Drum hoffe auf de Junga in OST und WEST, bis uns endlich olle zammaschweißt.
Text und Musik: Manfred Zick © Ziro-Verlag Der Tod am Friedhof (die Res'l) 1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort. 2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi. 3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war. Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. D'Res'l is g'storb'n - weit vor erhoffter Zeit. Bei der Nichte steht scho lang - a Eichensarg bereit. Und de Nichte fahrt sofort - mit an Affenzahn mit Leich und Leich'nwog'n - und mit der Res' ihr'n Mann. Fast san's scho dort - an der Res' ihr'n letzt'n Ort.
2. Doch wia's oft so geht - es is kam zum glaab'n, der Chaffeur rast frontal - vorm Friedhof an an Baam. Aus de Trümmer ziagt ma's raus - s'Auto nur no Schrott, Chauffeur, Nichte, Mo - olle maustot. Erbschaft passee - olle san's hi.
3. Nebam Baam liegt der Sarg - da Sargdeckel daneben. Ganz langsam steigt sie raus - die Res'l is am Leb'n. Ja, wia geht des zua, ja, wia is des g'scheh'n. Ganz glücklich geht's jetz hoam - de andern bleib'n lieg'n. Und lacha duat's sogar - weil sie zum Glück nur scheintot war.
Text: frei nach Joachim Ringelnatz Bearbeitung und Musik: Manfred Zick mit freundlicher Genehmigung Norbert Gescher, Berlin © Pflug & Co. Übersetzung ins Hochdeutsche Zither-Rock 1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n. Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock 2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n. 3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n. Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche
1. Da Fei'rob'nd kummt und i hoit's ohne Musi ned lang aus, do ziage aus'm Kast'n glei mei Zither raus, und unverschämt juckt's me in de Finga drin; i hock me auf an Landler an mei Zither hin. Doch aufamoi is da Sound ganz g'spaße word'n; ja, plötzlich war da Zither-Rock gebor'n.
Des is da Zither-Rock, des is da Zither-Rock, do kriagt mancher glei an Schock beim Zither-Rock, Rock Rock Rock --- Zither-Rock
2. An Landla soi' i macha, hab'n de andan g'sogt, do hob i mi glei hi'g'hockt und ganz narrisch plogt. Um's Varecka is de Musi nia a Landler word'n, doch dafür is a neia Sound gebor'n. Es werd hoilt heit amoi koan Landler geb'n, wei' meine Finga, ja de führ'n a Eigenleb'n.
3. Ja, wenn ma se den neia Sound genau o'hört, dann is des hoilt a G'spaß, so wiar sa se g'hört. Da Rox'n-Roi und Zither pass'n ganz guat z'amm, wia wenn er waar in Bayern scho oiwei dahoam. Warum soill' ma auf da Zitha bloß an Landler spuill'n; und wer des ned vastäht, den soi' da Deife hoill'n.
Text und Musik: Zither-Manä © ALKA-Musik-Verlag Übersetzung ins Hochdeutsche